Sind Gummibärchen eine schlechte Idee in der Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft erhält die Ernährung einen besonderen Stellenwert. In den Einkaufskorb kommen nur gesunde und frische Lebensmittel. Aber wie verhält es sich mit Süßigkeiten wie Gummibärchen? Sind diese in der Schwangerschaft tabu oder darf man den Gelüsten nachgeben?

Sind Gummibärchen in der Schwangerschaft erlaubt?

Schwangere dürfen Gummibärchen essen, denn die kleinen Kerlchen schaden weder Dir noch Deinem Baby. Gummibärchen führen in der Tat nicht die Hitliste der gesunden Lebensmittel an… sie sind aber in Maßen genossen absolut unbedenklich.

Angesichts der vielen Empfehlungen und Verbote in Bezug auf die Ernährung in der Zeit der Schwangerschaft, darfst Du Dir ab und an auch etwas gönnen. Wenn Du dem Charme der Gummibärchen erliegst, dann solltest Du auch kein schlechtes Gewissen haben und den kleinen Flirt mit der Nascherei genießen.

Heißhunger auf Süß – in der Schwangerschaft normal?

Appetit auf Süßwaren wie Gummibärchen ist in der Schwangerschaft völlig normal. Die Gelüste auf Törtchen, Schokolade oder Fruchtgummi sind vor allem der hormonellen Umstellung und der erhöhten Insulinproduktion geschuldet.

Es ist daher völlig normal, wenn sich nicht nur Dein Geschmacks- und Geruchssinn verändert, sondern auch Dein Blutzuckerspiegel. Dieser kann während der Schwangerschaft manchmal absinken. In Folge dessen kommt es zu Unterzuckerungserscheinungen.

Um diesen Mangel auszugleichen, signalisiert Dir Dein Körper einen Bedarf an Einfachzuckern. Kurzum: Du bekommst Heißhunger auf Süßigkeiten wie Gummibärchen.

Ist Gelatine in den Gummibärchen für Schwangere gefährlich?

Gelatine ist der Stoff, aus dem die süßen Bärchen-Träume sind. Neben Zucker, Zitronensäure und Saftkonzentrat ist Gelatine ein wichtiger Bestandteil der Gummibärchen. Gelatine ist ein natürliches Geliermittel, das aus der Haut und den Knochen von Schweinen und Rindern hergestellt wird. Sie besteht daher bis zu 90 Prozent aus Protein.

Obwohl Fleischprodukte die Basis der Gelatine darstellen, musst Du keine Infektion mit Listerien oder Toxoplasmen befürchten. Bakterien und andere Erreger werden bei dem Herstellungsprozess gänzlich abgetötet.

Auch eine Infektion mit BSE (Rinderwahn) ist ausgeschlossen. Unabhängig davon, dass Gummibärchen aus deutscher Produktion ausschließlich aus Schweinegelatine hergestellt werden, zählt die Fleischindustrie in Europa zu den am strengsten kontrollierten Industriezweigen.

Daher kannst Du sicher gehen, dass ausschließlich veterinärmedizinisch kontrollierte Fleischprodukte verarbeitet werden.

Gelatine ist nicht nur in Gummibärchen

Selbst dann, wenn Du Gummibärchen aufgrund der Gelatine meiden würdest, müsstest Du auch auf viele andere Lebensmittel verzichten. Gelatine befindet sich mitunter in Produkten, in denen man dieses Geliermittel nicht vermuten würde.

Dazu zählen Wurst, Fleisch, Fruchtsäfte, Joghurt und vereinzelt auch Weine, Quarksorten und Frischkäseprodukte.

Langes Mindesthaltbarkeit

Die Melange aus Gelatine und Zucker sorgt auch für eine lange Haltbarkeit. Selbst dann, wenn die Tüte geöffnet ist, werden Gummibärchen nicht „schlecht“. Die Bärchen sind robust und können über Wochen und Monate gelagert werden.

Wenn Du zu den „eisernen Ladys“ gehörst, die ihre Gummibärchen sehr gut rationieren können, kannst Du über Tage hinweg aus einer angebrochenen Tüte naschen.

Wann ist der Konsum von Gummibärchen bedenklich?

Während der gemäßigte Genuss von Gummibärchen kein Problem darstellt, kann übermäßiger Konsum aber mitunter Folgen haben. Abgesehen davon, dass es sich die Gummibärchen auf Deinen Hüften gemütlich machen, kann ein überhöhter Zuckerkonsum eine Schwangerschaftsdiabetes provozieren.

Wenn Du die Unterzuckerung permanent mit Gummibärchen kompensierst, kannst Du mitunter in einen ungesunden Kreislauf geraten. Dein Blutzuckerspielgel steigt zwar nach dem Konsum von Zucker, sinkt dann aber kurze Zeit später wieder rapide, was wiederum mit Zuckerkonsum ausgeglichen wird.

Ehe Du Dich versiehst, bist Du in der berühmten Zuckerfalle, die alles andere als gesund ist.

Gummibärchen sind für Schwangere richtige Zuckerbomben

Von einem ungezügelten Konsum ist daher abzuraten. Gummibärchen sind im Grunde „Zucker pur“. So bringen 100 Gramm stolze 45,6 Gramm Zucker auf die Waage.

Plastisch formuliert: 3 Gummibärchen enthalten etwa 1 Stück Würfelzucker. Bei einer ganzen Tüte Gummibärchen kommt daher schnell eine stattliche Anzahl zusammen…

Damit Du während Deiner Schwangerschaft nicht in diese Zuckerfalle gerätst, solltest Du Deinen Blutzuckerspiegel konstant halten. Das gelingt mit kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt, bei denen Du komplexe Kohlenhydrate wie Kartoffeln oder Vollkornprodukte zu Dir nimmst.

Vorsicht bei Schwangerschaftsdiabetes

Deinen Konsum an Gummibärchen solltest Du dann im Blick haben, wenn Du eine Prädisposition für eine Schwangerschaftsdiabetes hast oder bei einer früheren Schwangerschaft davon betroffen warst.

Du solltest auch dann Maß halten, wenn Du unter Übergewicht leidest und Dein Body-Mass-Index über 25 liegt oder ein Kind mit einem hohen Geburtsgewicht (über als 4000 g) geboren hast.

Eine Alternative für Schwangere: „Gesunde“ Gummibärchen

Neben den klassischen Gummibärchen, die im Jahr 1922 vom Rheinland aus die Herzen der Naschkatzen in aller Welt erobert haben, bietet der Handel heute ein vielfältiges Repertoire an.

Wenn Du während der Schwangerschaft nur „gesundes Naschwerk“ konsumieren möchtest, kannst Du daher auf Gummibärchen zurückgreifen, die aus pflanzlichem Geliermittel hergestellt wurden. Einige Hersteller haben auch zuckerfreie Produkte im Angebot.

Wenn Du gerne in der Küche experimentierst, kannst Du auch Deine eigenen Gummibärchen herstellen. Die Zutatenliste ist überschaubar und die Herstellung ist kein Hexenwerk.

So kannst Du für Dich und Dein Baby eigene Sorten aus Fruchtsäften und Zuckerersatzstoffen zusammenstellen.

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