Teewurst in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft treiben Deine Gelüste oft seltsame Kapriolen und pendeln von einem Extrem ins andere. Kein Wunder, denn Dein Stoffwechsel stellt sich komplett um. Die aromatische und würzige Teewurst wäre das perfekte kulinarische Kontrastprogramm. Aber Vorsicht!

Darf Teewurst in der Schwangerschaft gegessen werden?

In der Schwangerschaft sind einige Fleisch- und Wurstwaren tabu. Leider zählt auch die Teewurst zu den Sorten, die Du während dieser Zeit meiden solltest.

Die Teewurst ist zwar ein schmackhaftes Qualitätsprodukt der deutschen Metzger-Zunft und normalerweise alles andere als gefährlich. Das Risiko für Schwangere ist aber der Herstellung geschuldet. Die Teewurst zählt zu den Rohwurstsorten, die für Toxoplasmose und Listeriose-Erreger anfällig sind.

Welche Wurst auf‘s Brot?

Als „normale“ Konsumentin wirst Du Dir kaum Gedanken darüber machen, auf welche Art und Weise Wurstsorten hergestellt werden. Was zählt, sind Deine persönliche Vorlieben – Hauptsache, es schmeckt!

In der Schwangerschaft musst Du Deine Präferenzen leider etwas zurückstellen, denn viele Wurstsorten bergen ein Risikopotential. Angesicht der breiten Angebotspalette wirst Du aber häufig vor einem Fragezeichen stehen. Je üppiger das Angebot, desto größer die Herausforderung: „Welche Wurst darf ich essen?“

Weshalb ist Teewurst für Schwangere gefährlich?

Im Grunde ist es ganz einfach, denn es kommt auf die Herstellung an. Wenn tierische Produkte bei der Verarbeitung nicht über 70 Grad Celsius erhitzt werden, besteht die Gefahr einer Lebensmittelinfektion, wie zum Beispiel bei der Teewurst.

So könntest Du Dich bei dem Verzehr von Fleischprodukten wie Rohwurst, Carpaccio, Tatar oder „blutigem“ Steak mit Toxoplasmen oder Listerien infizieren.

Bei Toxoplasmen handelt es sich um Parasiten, die sowohl über Fleisch als auch über pflanzliche Lebensmittel und Katzenkot übertragen werden können. Listerien sind Bakterien, die sich auf Rohmilch- und Rohfleisch-Produkten ansiedeln.

Anders verhält es sich bei Produkten, die unter großer Hitzeeinwirkung hergestellt werden. Koch-Temperaturen überlebt keine Bazille oder Bakterie. So genannte Kochwürste wie Bierschinken, Mortadella oder Wiener Würstchen können Sie daher nach Lust und Laune genießen.

Sie sind eine gute Alternative und liefern Dir und Deinem Baby wertvolle Proteine und Mineralien.

Herstellung der Teewurst

Rohwurstprodukte werden bei relativ niedrigen Temperaturen verarbeitet, respektive kalt geräuchert. So auch die Teewurst. Bei der Herstellung wird Schweinefleisch, zum Teil auch Rindfleisch und Speck, zu einer feinen Fleischmasse verarbeitet. Eine raffinierte Gewürzmischung aus Kardamon, Bienenhonig, Ingwer und Himbeersaft sorgt für den unverwechselbaren Geschmack.

Daran anschließend erfolgen eine Kalträucherung sowie eine Reifephase, bei der Milchsäurebakterien das Aroma der Teewurst entfalten. Diese milden Temperaturen reichen nicht aus, um Erreger wie Toxoplasmen und Listerien abzutöten.

Diese Krankheitserreger sind normalerweise nicht gefährlich und stellen für einen gesunden Körper keine Gefahr dar. In der Schwangerschaft können sie aber die Plazenta-Schranke durchbrechen.

Da das embryonale Immunsystem noch nicht ausreichend entwickelt ist, können die Erreger das ungeborene Baby infizieren.

Konsistenz und Lagerung

Die Anfälligkeit für eine Keimbildung ist aber auch der Konsistenz der Teewurst geschuldet. Der relativ hohe Fettanteil, der zwischen 30% und 45% liegt, ist ein idealer Nährboden und eine regelrechte Einladung für Bakterien, welche insbesondere in der Schwangerschaft gefährlich sind.

Der Befall mit Krankheitserregern ist daher keine Frage der Hygiene, sondern dem milden und fettreichen Milieu geschuldet.

Teewurst ist aber auch aufgrund ihrer Darreichungsform in der Schwangerschaft nicht zu empfehlen. Streichwurst wird in der Regel nur portionsweise verzehrt und lagert daher angeschnitten für einige Tage im Kühlschrank. Da Listerien auch kühle Temperaturen vertragen, können sie sich in dieser Umgebung in aller Ruhe vermehren.

Die Gefahr eines Bakterienbefalls bei zu langer oder unsachgemäßer Lagerung besteht aber bei allen tierischen Produkten. Daher solltest Du insbesondere Fleischwaren nur in Mengen kaufen, die Du zeitnah und vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verzehren kannst.

Trotz allem – kein Grund zur Panik

Der Verzicht auf Teewurst ist eine Vorsichtsmaßnahme, mit der Du Dein Baby vor einer möglichen Infektion schützt. Wenn Du versehentlich ein Mal ein Stück Teewurst genascht hast, ist das aber kein Grund zur Panik.

Das Risikopotential ist ausgesprochen gering. Um dennoch jedes Restrisiko auszuschließen, solltest Du während der Schwangerschaft aber auf Teewurst verzichten und auf alternative Wurstsorten zurückgreifen.

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