Sauce Hollandaise in der Schwangerschaft

Ohne sie ist die französische Küche unvorstellbar, oder zumindest nicht komplett. Sauce Hollandaise ist oft die entscheidende Zutat, die ein gutes Essen in ein unvergessliches Erlebnis verwandelt. Auch hierzulande ist sie für viele von uns unverzichtbar zu Braten oder Spargel.

In der Schwangerschaft sind deine Genuss-Momente selten und gutes Essen wirkt entspannend. Wie sieht es bei Sauce Hollandaise aus, kannst du sie bedenkenlos essen?

Ist Sauce Hollandaise in der Schwangerschaft erlaubt?

Vermeide Sauce Hollandaise während deiner Schwangerschaft, wenn sie traditionell zubereitet ist. Sie ist zwar schmackhaft und gesund, birgt aber ein Risiko.

Während der Zubereitung werden rohe Eidotter verarbeitet und dabei nur leicht erhitzt. Schädliche Mikroorganismen werden nicht abgetötet und es besteht die Gefahr einer Salmonellenerkrankung.

Warum ist Sauce Hollandaise bei Schwangeren beliebt?

Die „holländische“ Sauce ist eine französische Spezialität und gehört dort zu den fünf Grundsaucen. Die Verbindung von Butter, Eidotter und Zitronensäure ergibt einen eigenen kräftig-fluffigen Geschmack, der die Aromen von verschiedenen Fleisch- und Gemüsegerichten hervorragend unterstützt.

Sie ist gleichzeitig deftig und gesund. Gerade die zahlreichen Vitalstoffe und Omega3 Fettsäuren des Eidotters sind hervorragende Energielieferanten während deiner Schwangerschaft. Der ungekochte Eidotter ist allerdings das Problem, dass von werdenden Müttern vermieden werden sollte.

Bei der Zubereitung der Sauce Hollandaise wird zunächst roher Eidotter mit Wasser und Zitronensaft über einem warmen Wasserbad verrührt, bis die Masse cremig wird. Danach wird zerlassene Butter, Gewürze und Weißwein je nach Geschmack unter gehoben. Das Geheimnis der Sauce Hollandaise liegt darin, sie warm zu verarbeiten, ohne dass der Eidotter gerinnt.

Durch die traditionelle Zubereitung wird die Sauce cremig und schmeckt, warm serviert, unvergleichlich. Für Schwangere ist sie ein Risiko. Der Eidotter wird nicht genügend erhitzt, um allfällig vorhandene Salmonellen vollständig abzutöten.

Ist Spargel mit Sauce Hollandaise ein Risiko für Schwangere?

‚Endlich Spargelzeit‘ ist für viele von uns der wichtigste Frühlingsgruß. Für werdende Mütter ist das eine Zeit, in der das heimische Gemüsesortiment endlich mehr Abwechslung auf den Speiseplan zaubert – und Spargel ist einer der gesündesten Vertreter seiner Zunft.

Gerade in der Schwangerschaft profitierst du durch die zahlreichen gesunden Eigenschaften von weißem oder grünem Spargel stark:

  • Spargel wirkt entwässernd, ist reich an Ballaststoffen und unterstützt bei der Entsorgung von Giftstoffen,
  • Spargel ist reich an Vitaminen (A, C, E, B, …) und Mineralstoffen (Eisen, Magnesium, …),
  • Spargel hat den höchsten Folsäuregehalt aller Gemüsesorten

Spargel gehört eindeutig zu den empfohlenen Lebensmitteln. Seine besonderen ätherischen Öle können Blähungen verursachen. Die Wirkung ist individuell unterschiedlich.

Das Risiko, das eine traditionelle Sauce Hollandaise mit sich bringt, kann auch der gesunde Spargel nicht ausgleichen. Spargel ist während deiner Schwangerschaft nur mit alternativen Saucen empfehlenswert.

Warum ist Sauce Hollandaise ein Risiko für Schwangere?

Der rohe Eidotter ist in diesem Fall die Wurzel allen Übels. Eigentlich ist er eine außergewöhnlich gesunde Proteinquelle, die zu Unrecht lange Zeit für einen hohen Cholesterinspiegel verantwortlich gemacht wurde.

Eier können mit schädlichen Salmonellen verseucht sein. Diese Bakterienart gehört zu den unangenehmen Mikroorganismen, die eine Magen-Darm-Entzündung verursachen. Starker Durchfall und Dehydrierung sind die Folge.

Sie sterben bei Erhitzung ab, sodass du gekochte Eier bedenkenlos essen kannst.

Für gesunde Erwachsene ist eine Infektion unangenehm aber unbedenklich: Nach zwei bis drei Tagen ist sie überwunden. Bei Kindern, alten Menschen, Schwangeren und allen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, kann eine Salmonellose jedoch zu einer schweren Infektion werden.

Das Risiko einer Infektion geht hierzulande seit langer Zeit ständig zurück. Vor zehn Jahren sind noch 80 von 100 000 Menschen jährlich daran erkrankt; mittlerweile sind es nur mehr 17 Menschen. Wir verdanken das vor allem verbesserten Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft und einer wachsenden Sensibilität für saubere Lebensmittel.

Obwohl das Pro-Kopf-Risiko stark zurückgegangen ist, bleibt das individuelle Schadens-Risiko in der Schwangerschaft enorm hoch. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, wenn du Sauce Hollandaise während deiner Schwangerschaft vermeidest.

Bleibt eine Frage: Gibt es eine risikolose Alternative?

Wie gelingt Sauce Hollandaise ohne rohe Eier?

Gar nicht, ist die eindeutige Antwort von Geschmacks-Perfektionisten: ohne rohe Eier keine Sauce Hollandaise. Für andere zählt nicht nur der Geschmack. Mit genügend Feingefühl beim Abschmecken kann die Sauce auch ohne rohe Eidotter das volle Aroma entfalten.

Es ist bekanntlich ein guter Rat, über Geschmack erst gar nicht zu streiten. In jedem Fall sind Saucen, die hervorragend zu Spargel oder Braten passen, ohne rohe Eidotter möglich.

Je nach Vorlieben und eigenen Geschmacks-Vorstellungen gibt es unterschiedliche Ansätze. Eine „alternative Sauce Hollandaise“, die für dich in der Schwangerschaft unbedenklich ist, kann als Ersatz für den rohen Dotter zum Beispiel daraus bestehen:

  • gekochtes und im Anschluss püriertes Eigelb
  • Nussmilch und Johannisbrotkernmehl
  • Pürierter Seidentofu (vegane Variation)

Natürlich sind gekaufte Saucen im Tetra-Pack auch eine mögliche Alternative. Wenn du sie mit Zitronensaft und etwas Muskat verfeinerst, gelingt dir eine annehmbare Alternative.

Ist Sauce Hollandaise während der Stillzeit ein Risiko?

Die holländische Sauce ist auch während der Stillperiode ein Risiko. Die physische und psychische Belastung in dieser Zeit schwächt das Immunsystem. Eine Infektion hat viel Angriffsfläche und kann sich problematisch gestalten.

Babys und Kinder reagieren ebenso stark auf Infektionen. Wenn du Risiken, die in Rohmilchprodukten und rohen Eiern stecken, vermeidest, bist du auf der sicheren Seite. Erst bei voll entwickeltem Immunsystem können entsprechende Erkrankungen gut überstanden werden.

Mit einer alternativen Sauce Hollandaise wird Spargel für dich in der Stillzeit eine genussvolle Gelegenheit sein. Solltest du auf Spargel mit gelegentlichen Blähungen reagieren, kann sich das aber auf den Säugling auswirken.

Die ätherischen Öle, die zu den eigentümlichen Spargel-Urin-Aromen beitragen, sind auch in der Muttermilch zu finden. Du solltest nicht überrascht sein, wenn dein Baby in der Spargelzeit daher auf deine Milch ablehnend reagiert.

Fazit: Keine Sauce Hollandaise während der Schwangerschaft

Sie gehört eigentlich zu jedem Schlemmer-Menü. In der Schwangerschaft bist du gut beraten, wenn du auf die traditionelle Sauce Hollandaise verzichtest – und das auch zur Spargelzeit. Mit etwas Kompromissbereitschaft findest du würdige Alternativen.

Puristen bestehen auf rohes Eigelb als Zutat. Wobei es schon vorgekommen ist, dass sie eine alternative Zubereitungsform (zum Beispiel höhere Temperaturen) geschmacklich nicht erkannt haben.

Beim Genuss im Restaurant solltest du auf jeden Fall nachfragen und gegebenenfalls eines der vielen leckeren Gerichte mit anderen Saucen ins Auge fassen.

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