Quinoa in der Schwangerschaft

Quinoa ist in aller Munde. Das Superfood liegt ganz im Trend und gilt ernährungsphysiologisch als besonders wertvoll. Aber kannst Du Quinoa in der Schwangerschaft bedenkenlos konsumieren? Enthält es neben den wertvollen Inhaltsstoffen auch gefährliche Substanzen, die Deinem Baby schaden könnten?

Diese Frage ist durchaus berechtigt, denn in der Schale der Quinoa befindet sich ein Pflanzenstoff, der in der Schwangerschaft unbedingt gemieden werden sollte.

Darfst Du Quinoa in der Schwangerschaft essen?

Dem Power-Getreide aus den Anden werden nahezu wundersame Eigenschaften zugesprochen. In der Tat ist der „Inkareis“ ein nährstoffreiches Lebensmittel mit vielen wertvollen Inhaltstoffen. Dennoch solltest Du Quinoa in der Schwangerschaft nur in Maßen verzehren oder noch besser komplett darauf verzichten.

In der Schale der Quinoa befinden sich Saponine. Dabei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, mit denen sich die Quinoa vor Pilzsporen und Insektenfraß schützt. Die bitter schmeckenden Defensivstoffe können die Darmschleimhaut angreifen.

Darüber hinaus können Saponine auch die Wände der Blutzellen zerstören, wobei ein Teil der Zellen in das Blut gelangt. Dabei besteht die Gefahr, dass nicht nur Deine Blutzellen geschädigt werden, sondern auch die Deines Babys. Gleich, in welchen „Umständen“ du bist: Ungeschälte Quinoa ist für Verzehr grundsätzlich nicht geeignet.

Die Gefahr einer Schädigung ist insgesamt gering, denn in der Regel kommt Quinoa nur als geschältes und gewaschenes Produkt in den Handel. Der Saponin-Anteil wird durch das Schälen beträchtlich reduziert. Die verbliebenen Reste können durch Wässern und Kochen aber nicht komplett unschädlich gemacht werden. Es ist nicht auszuschließen, dass Spuren an Saponinen zurückbleiben. Daher solltest Du auf Quinoa in der Schwangerschaft verzichten.

Geschälte Quinoa kannst Du aber ausserhalb der Schwangerschaft ab und an als exotische kulinarische Abwechslung auf Deinen Speiseplan setzen – denn sie trägt den Beinamen „Superfood“ nicht ganz zu unrecht.

Was Du bei der Zubereitung der Quinoa beachten solltest

Wenn Du trotz unserer Empfehlung Deinem Salat oder Müsli Quinoa beifügen möchtest, dann dürfen ausschließlich geschälte Produkte in Deinen Einkaufskorb wandern. Vor dem Kochen solltest Du die Quinoa gründlich waschen und das Wasser nach jedem Vorgang abgießen.

Quinoa – eine Pflanze mit Kultstatus

Auch wenn die Quinoa wie eine Getreideart verwendet und zubereitet wird, zählt sie botanisch zu den Fuchsschwanzgewächsen. Die Quinoa ist eine Kulturpflanze, die seit über 5000 Jahren in den Anden kultiviert wird und die Bergvölker mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

So enthält die Quinoa neben Proteinen (Eiweiß) und wertvollen essentiellen Aminosäuren auch Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Da nimmt es nicht Wunder, wenn die Quinoa bei den Inka Kultstatus besaß und verehrt wurde.

Die Natur hat drei unterschiedliche Arten der Quinoa „im Angebot“: Rot-braun, schwarz und weiß. Während sich die Sorten geschmacklich und hinsichtlich der Inhaltsstoffe nur marginal unterscheiden, benötigt die weiße Quinoa die geringste Kochzeit.

Proteine

Die Quinoa gehört zu den Nahrungsmitteln mit dem höchsten Proteingehalt. Darüber hinaus enthalten die kleinen Nüsschen nahezu alle essenziellen Aminosäuren wie Tryptophan, Lysin und Cystin, die Dein Organismus und der Deines Babys theoretisch benötigen.

Insbesondere dem Lysin, das in der Quinoa reichlich enthalten, kommt eine besondere Bedeutung zu. Es sorgt für ein gesundes Zellwachstum und trägt maßgeblich zur Reparatur von geschädigten Körperzellen bei.

B-Vitamine und Folsäure

Die Wunder-Pflanze der Inka enthält viele B-Vitamine, die Dir und Deinem Baby in der Schwangerschaft „gute Dienste“ leisten würden (wäre nur nicht diese Saponine!). Insbesondere das B5 (Panthothensäure) ist in der Quinoa reichlich enthalten.

Es sorgt für einen guten Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel und trägt zur Verwertung anderer Vitamine bei.

Die Quinoa hat auch Vitamin B2 (Riboflavin) im Angebot. Bereits 100 Gramm Quinoa decken 6 % deines Tagesbedarfs. B2 ist für die Sauerstoffversorgung der Körperzellen verantwortlich und für ein gesundes Zellwachstum.

In der Schwangerschaft kommt der Folsäure eine besondere Bedeutung zu. Sie unterstützt die Zellteilung und sorgt für die gesunde Entwicklung der embryonalen Zellen. In der Stillzeit fördert die Folsäure den Aufbau der Gehirn- und Körperzellen Deines Babys und trägt so zu einer gesunden Entwicklung bei.

Mineralien und Spurenelemente

Die Quinoa ist auch reich an Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Zink– Vitalstoffe, die Du und Dein Baby in der Schwangerschaft besonders benötigen würden. So sorgt Kalzium für den gesunden Knochenaufbau und Zink für ein optimales Wachstum der embryonalen Zellen.

Magnesium ist besonders für Dich von Bedeutung, denn es bewahrt Dich vor Wadenkrämpfen, Kopf- und Rückenschmerzen.

Das Spurenelement Eisen ist für die Blutbildung und für den Sauerstofftransport verantwortlich.

Inhaltsstoffe von Quinoa

  • Eiweiß 13,8 g
  • Zink 2500 mg
  • Magnesium 276 mg
  • Kalium 804 mg
  • Kalzium 80 mg
  • Phosphor 328 mg
  • Eisen 8 mg
  • B1 0.17
  • B2 22 mg
  • B3 0.50 mg
  • B6 0.44 mg
  • Folsäure 50 µg

Wer sollte auf Quinoa verzichten?

Während für Jugendliche und Erwachsene kleine Mengen Saponinen unbedenklich sind, stellen sie aber für Kleinkinder und für Menschen mit Darmerkrankungen eine Gefahr dar. Wenn bei Dir entsprechende Dispositionen vorliegen, solltest Du besser auf Quinoa verzichten und auf ein anderes Superfood zurückgreifen.

Die Natur hat hier allerhand zu bieten. Da die Darmschleimhaut Deines Babys noch nicht sehr widerstandsfähig ist, darfst Du Quinoa erst in die Ernährung Deines Kindes einbeziehen, wenn es mindestens das dritte Lebensjahre erreicht hat.

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