Mandeln in der Schwangerschaft

Mandeln, Gebrannte Mandeln oder Marzipan gehören wohl zu den Leckereien, bei denen wir alle gelegentlich zugreifen. Sie haben eine lange Kulturgeschichte und Brot aus Mandelmehl, das schon im antiken Ägypten bekannt war, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Der Grund dafür liegt in ihren gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Dennoch gibt es immer wieder ernst gemeinte Warnungen, dass Mandeln – vor allem in der Schwangerschaft – ein Risiko sind. Als werdende Mutter bist du naturgemäß vorsichtig und an Gewissheiten jenseits von Mythen und Gerüchten interessiert.

Darfst du Mandeln in der Schwangerschaft essen?

Mandeln bieten dir in der Schwangerschaft nicht nur zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch gesunde Fette und Proteine. Du kannst ihnen als Snack oder auch beim Backen und Kochen vertrauen. Auf den Konsum von Bittermandeln sollten Schwangere aber verzichten, denn sie tragen zur Bildung giftiger Blausäure im Körper bei.

In den Supermärkten und Reformhäusern findest du allerdings nahezu ausnahmslos sogenannte Süßmandeln, die du bedenkenlos essen kannst.

Vitalstoffe der Mandeln für eine gesunde Schwangerschaft

Gesunde Fettsäuren, Proteine, Vitamine und Mineralstoffe sind die Basis deiner Gesundheit in der Schwangerschaft. Sie sorgen in der richtigen Zusammensetzung für einen ausgewogenen Energiehaushalt und einen gesunden Stoffwechsel. Mandeln zählen zu den Früchten, die dir in der Schwangerschaft eine optimale Kombination bieten.

Du profitierst von Mandeln vor allem dadurch:

  • Magnesium, Kalium und Vitamin B unterstützen ein gesundes Nervenwachstum und einen ausgewogenen Stoffwechsel
  • die enthaltenen Ballaststoffe und ungesättigten Fettsäuren wirken vorbeugend gegen Schwangerschaftsdiabetes
  • die speziellen Fettsäuren der Mandeln stabilisieren darüber hinaus den gesunden HDL-Cholesterinspiegel und senken das kritische LDL-Cholesterin
  • die braune Schale von Mandeln enthält zahlreiche Antioxidantien, die deine Zellgesundheit fördern.

Mit rund 600 kcal pro 100 Gramm liefert die Frucht sehr viel Energie, die bei zu hohen Mengen natürlich auch kritisch sein kann. Das Tolle an Mandeln ist allerdings, dass sie viele Ballaststoffe beinhalten und damit auch deinen Appetit zügeln können.

Sie eignet sich daher sehr gut als Snack für zwischendurch, da sie dir eine anhaltende Sättigung bieten.

Du findest Mandeln auf nahezu allen Empfehlungslisten für Schwangere, die von Ernährungsberatern aufgestellt werden. Sie teilen sich diesen Platz mit Nüssen. Trotz der Ähnlichkeit in Bezug auf Ernährung und Aussehen haben Mandeln und Walnuss & Co aber keine gemeinsame Familiengeschichte.

Wissenswertes über Mandeln während der Schwangerschaft

Der Mandelbaum gehört zu den Steinobstgewächsen und ist mit Aprikose, Pflaume und Kirsche verwandt. Die begehrte Mandel ist also eigentlich das Innere des Kerns der Mandelbaumfrucht.

Aus der langen Geschichte der Kultivierung des Mandelbaums sind für uns vor allem drei wichtige Arten entstanden:

  • Süßmandeln mit porösem Kern
  • Süßmandeln mit hartem Kern
  • Bittermandel

Für den Genuss während deiner Schwangerschaft sorgen die Süßmandeln. Sie sind es, die du zum Kochen und Verzehr im Supermarkt findest. Die schädlichen Inhaltsstoffe sind bei ihr durch gezielte Zucht entfernt worden.

Diese Art unterscheidet sich aufgrund der Härte der Schale bzw. des umgebenden Kerns.

Auch in der Schwangerschaft kann ein gemütlicher Fernsehabend durch das Knacken von Nüssen gekrönt werden. In dem Fall solltest du auf Mandeln mit porösem Kern setzen. Der eine oder andere Nussknacker hat sich bei Hard-Shell-Mandeln schon die Zähne ausgebissen.

Für Schwangere giftige Blausäure in Bittermandeln

Die wilde Form der Mandeln ist für uns nicht genießbar: Sie ist bitter und enthält Amygdalin, das in unserem Magen zu giftiger Blausäure umgewandelt wird. Dieses Erbe ist heute noch in den Bittermandeln zu finden.

Sie spielen vor allem in der industriellen Produktion von Mandel-Produkten eine Rolle.

Durch rezessive Mutation kommt es aber vor, dass die jeweiligen Gene auch bei Süßmandel-Samen aktiviert werden. Daher findest du immer wieder einzelne Mandeln in einer Packung Süßmandeln, die besonders bitter schmecken. Diese solltest du auf jeden Fall entsorgen.

Wenn dir beim Backen die eine oder andere bittere Mandel entgeht, musst du dir auch als werdende Mutter keine Sorgen machen. Zum einen liegt die kritische Menge bei gesunden Erwachsenen bei rund 1 kg Bittermandeln. Zum anderen wird das problematische Amygdalin beim Erhitzen abgebaut.

Mandelmehl und Mandelöl bereichern deine Schwangerschaft

Die wichtigen Vitalstoffe der Mandeln können für dich in der Schwangerschaft nicht nur beim Knappern oder Backen für einen gesunden Speiseplan sorgen. Auch andere Mandelprodukte können einen wichtigen Beitrag leisten, dazu zählen vor allem:

  • Mandelmehl für glutenfreie Speisen
  • Mandelöl für äußerliches und innerliches Wohlbefinden

Mandelmehl entsteht als Nebenprodukt bei der Erzeugung von Ölen aus Mandeln. Es ist reich an Vitaminen sowie Proteinen, gleichzeitig aber auch arm an Kohlenhydraten und glutenfrei. Es spielt daher in der ernährungsbewussten Küche eine immer wichtigere Rolle.

Das trickreiche ist allerdings, dass beim Backen von Brötchen oder Pfannkuchen das Gluten aus herkömmlichem Getreide für die notwendige Bindung sorgt. Bei Mandelmehl solltest du daher entweder auf zusätzliche Eier oder stark bindende Zutaten wie Guarkernmehl setzen.

Mandelöl ist vorwiegend zur äußeren Anwendung bekannt. Als Massageöl oder für glanzvolle Haare zählt es schon länger zu den Geheimtipps. Auch nach der Schwangerschaft gilt es als Hausmittel gegen Dehnungsstreifen: Bei täglicher Anwendung regeneriert es deine Haut.

Immer öfter wird Mandelöl auch in der Küche eingesetzt. Das besondere Aroma verfeinert gleichermaßen Teige und Saucen. Mit einem Rauchpunkt von rund 210 °C sind die meisten Speiseöle auf Mandelbasis auch gut zum Braten geeignet.

Mandel-Leckereien in der Schwangerschaft selbst gemacht

Die besondere Beliebtheit hat die Mandel wohl ihrem hohen „Leckerei-Faktor“ zu verdanken. Es gibt wohl keinen Weihnachtsmarkt, der ohne gebrannte Mandeln oder Marzipan auskommt. Als werdende Mutter kannst du deinen Appetit auf diese Mandel-Spezialitäten leicht selbst befriedigen.

Die Herstellung ist wesentlich einfacher, als oft gedacht:

  • Gebrannte Mandeln:
    • 40 Milliliter Wasser und 180 Gramm Zucker auf 120 °C erhitzen und den Topf von der Platte nehmen;
    • rund 300 Gramm geschälte Mandeln zufügen und gut verrühren;
    • das Gemisch bei ständigem Rühren wieder langsam erhitzen, bis der Zucker karamellisiert.
  • Marzipan:
    • Geschälte Mandeln fein hacken oder mahlen;
    • mit etwas Flüssigkeit (je nach Vorlieben Öle oder etwa Rosenwasser) langsam und geduldig zu einer geschmeidigen Masse verkneten – fertig ist die Marzipanrohmasse.

Auf diese einfache Weise kannst du dir deine Schwangerschaft mit Mandel-Schlemmereien versüßen. Da auch die braune Schale der Mandel viele essenzielle Inhaltsstoffe enthält, kannst natürlich auch mit unbeschälten Kernen experimentieren.

Im Fall, dass du dann doch auf die geschälten Varianten zurückgreifen möchtest, kannst du das sehr einfach machen: Die Mandeln etwa 2 Minuten in reichlich Wasser köcheln und danach abkühlen lassen; jetzt kannst du die Kerne problemlos aus der Schale drücken.

Ist Mandelmus im Babybrei empfehlenswert?

Die essentiellen Inhaltsstoffe der Mandel können dich nicht nur in der Zeit der Schwangerschaft zuverlässig begleiten. Sie können auch deinem Baby wichtige Vitalstoffe für seine Entwicklung liefern.

Als Beikost ist vor allem Mandelmus ab etwa dem 10. Lebensmonat gut als Zutat geeignet. Es liefert sehr viele Proteine, einfach ungesättigte Fettsäuren und vor allem Magnesium und Calcium.

Bei der Dosierung solltest du allerdings achtsam sein. Ein Teelöffel Mandelmus im Getreidebrei bringt viele Inhaltsstoffe mit, sorgt für einen ausgewogenen Geschmack und liefert mit rd. 50 kcal ausreichend Energie für den Stoffwechsel des kleinen Körpers.

Die kritischen Bittermandeln sind bei Markenprodukten auch kein Grund zur Sorge. Mandelmus als Babynahrung unterliegt strengen Qualitätskriterien. Sowohl die Auswahl der Mandeln als auch die Verarbeitung wird zuverlässig kontrolliert.

Mandeln bereichern deine Schwangerschaft

Deine Schwangerschaft ist eine besondere Zeit, die für dich wohl auch große Herausforderungen mit sich bringt. Umso wichtiger sind die kleinen und großen Genussmomente, die du dir gönnen kannst.

Mandel-Leckereien sind dafür eine gute Wahl: Sie bieten dir Aroma und viele wichtige Inhaltsstoffe.

Ob geröstete Salzmandeln, gebrannte Mandeln oder Pfannkuchen mit Mandelmehl: Die Frucht des Mandelbaums bietet dir Geschmacksvielfalt. Gerade als werdende Mutter profitierst du davon, egal wohin dein Appetit dich führt.

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